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Wer war HAns Litten?

Hans Litten (1903 - 1938) lebte in Berlin und  erkannte schon früh die Bedrohung der Weimarer Republik durch die Nationalsozialisten. Als junger Anwalt setzte er sich für politisch verfolgte Arbeiter ein. 
Er gehörte zu den wenigen Verteidigern, die bereit waren, sie vor Gericht zu vertreten. Dem mutigen Anwalt gelang es, Hitler 1931 in den Zeugenstand zu zitieren, wo er ihm und seiner Partei nachwies, eine terroristische Vereinigung zu sein, die Anschläge auf Andersdenkende organisierte und demokratische, rechtsstaatliche Strukturen ins Wanken bringen wollte. Hitler ließ sich in Littens kompromisslosem Kreuzverhör zu emotionalen, jedoch unglaubwürdigen Gegendarstellungen hinreißen und verzieh ihm diese Blamage nie. Noch Jahre später durfte der Name Littens in seiner Gegenwart nicht erwähnt werden.

Hitlers Rache ließ nicht lange auf sich warten: Unmittelbar nach seiner Machtergreifung 1933 ließ er Hans Litten verhaften. Damit begann sein langer Leidensweg durch die Konzentrationslager Sonnenburg, Brandenburg, Esterwegen, Lichtenburg, Buchenwald und Dachau. Körperlich bereits schwerstens gezeichnet von den brutalen Übergriffen seiner Bewacher, beeindruckte Hans Litten seine Mitgefangenen durch seinen ungebrochenen Mut und seinen Einsatz für deren Belange. Doch am Ende trieben die schweren Folterungen und Misshandlungen Hans Litten in den Suizid. Er starb am 5. Februar 1938 im Alter von nur 35 Jahren im Konzentrationslager Dachau.

Was bedeutet der Name für uns?

2015 haben wir unser OSZ in Hans-Litten-Schule umbenannt. Die meisten unserer  Bildungsgänge drehen sich um Recht und Wirtschaft. Das und die aufrechte Haltung des jungen Anwalts, der sich trotz drohender Repressalien für Menschen einsetzte, die damals keine fairen Prozesse zu erwarten hatten, haben uns bewogen diesen Namen zu wählen.

Die Aufrichtigkeit und Menschlichkeit seines Handelns beeindrucken uns heute noch. Wir möchten diese Haltung gerne weitergeben an heutige Schüler*innen und das Andenken an Hans Litten bewahren.